Die Begrifflichkeit KUNSTgeragogik setzt sich aus der Geragogik als Wissenschaft der Bildung und des Lernens im Prozess des Alterns, und KUNST als künstlerisch-praktische Arbeit (mit Menschen) zusammen. Die Geragogik steht an der Schnittstelle zwischen Gerontologie, den Erziehungs- und Bildungswissenschaften und sozialer Arbeit.

Mit der 2010/2011 von mir in Abstimmung mit Fachkolleg*innen entwickelten berufsbegleitenden Qualifizierung Kunstgeragogik – Kulturelle Bildung mit Älteren (© Dr. Sabine Baumann) ist ein neues Berufsfeld entstanden, in dem Menschen mit den unterschiedlichsten Professionen - die eine künstlerische Vorbildung voraus setzen - arbeiten.

Seit 2011 finden dazu regelmäßig Lehrgänge an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel in Kooperation mit dem Forschungsinstitut Geragogik FoGera statt. https://www.bundesakademie.de/programm/bildende-kunst/do/veranstaltung_details/bk02-19/

Der Zertifikatskurs bildet für die qualifizierte künstlerisch praktische Arbeit mit älteren und alten Menschen aus. Neben theoretischem Fachwissen aus den Bereichen Bildung, Gerontologie, Geragogik, Neurowissenschaften und Psychologie werden Inhalte zu Kommunikation, Projektmanagement, Organisation und Finanzierung vermittelt.

Die Entwicklung und Begleitung eines konkreten praktischen Vermittlungsprojektes zählt genauso wie die Sammlung und Reflexion von Erfahrungen in einem kunstgeragogischen Arbeitsbereich zu den Anforderungen der Qualifizierung. Spezifika wie künstlerische Arbeit mit Menschen mit Demenz werden ebenso einbezogen wie die Arbeit mit spezifischen Gruppen, die beispielsweise transkulturell oder intergenerationell sind.